In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Funktionen und das Zusammenspiel von Whirlpool Pumpe und Filter in einem Pool oder Whirlpool. Dieses etwas technische Thema wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein Wenig einschüchternd, aber mit ein Bisschen Grundwissen ist es leicht beherrschbar.
Wenn du Lust bekommst loszulegen, bald gibt es eine detaillierte Anleitung.
Zweck der Pool Pumpe
Sie hat gleich mehrere wichtige Aufgaben: In einem normalen Swimmingpool saugt sie das gebrauchte Wasser aus dem Schwimmbecken an, fördert es durch einen oder mehrere Filter und schließlich wieder zurück ins Becken. Das Wasser wird dadurch gereinigt und bleibt in Bewegung, es können sich keine toten Stellen bilden, an denen es ruhen und Keime wachsen können.
In einem Whirlpool kommt noch hinzu, dass das Wasser mit ordentlich Schwung durch die Massagedüsen wieder ins Becken strömen muss, damit man auch wirklich ein sprudelndes Badeerlebnis hat.
Die richtige Pumpe für den Whirlpool
Druck vs. Volumenstrom
Alle Pumpen haben eine Schwäche: Sie können entweder einen hohen Druck oder einen hohen Volumenstrom erzeugen, nicht aber beides gleichzeitig.
Druck wird benötigt, um Widerstände wie Engstellen im Rohr- und Filtersystem zu überwinden oder das Wasser an einen höhergelegenen Ort zu Pumpen. Einen großen Volumenstrom braucht man um viele Düsen gleichzeitig mit einer ausreichenden Menge Wasser zu versorgen und den Beckeninhalt vollständig umzuwälzen.
In realen Betrieb wird sich ein gewisses Verhältnis zwischen Druck und Volumenstrom einstellen, da beide voneinander abhängig sind, wie du im folgenden Diagramm sehen kannst:

Dieses Diagramm liest man folgendermaßen: Der Hersteller hat eine maximale Förderhöhe von 11 Metern (linke Achse) und einen maximalen Volumenstrom von 10.000 Litern pro Stunde (untere Achse) angegeben. Wenn die Pumpe beispielsweise 0,6 Bar Druck aufbauen muss (rechte Achse), um das Leitungssystem zu überwinden, wird sie etwa 7000 Liter pro Stunde fördern. Das selbe gilt wenn Sie das Wasser 6 Meter nach oben fördern muss.
Da diese sogenannten Schwimmbadpumpen häufig für einen hohen Volumenstrom, nicht aber für einen hohen Druck konstruiert werden, sollten einige Dinge beachtet werden:
Pumpen dieser Art reagieren empfindlich, wenn sie es schwer haben das Wasser anzusaugen. Die Saugleitung sollte daher ausreichend groß dimensioniert werden und die Pumpe sollte wenn möglich unterhalb des Wasserspiegels installiert werden.
Luft in der Pumpe
Die meisten Pumpen sind nicht selbstansaugend. Das bedeutet sie funktionieren nur, wenn sie mit Wasser gefüllt sind. Das kann vor allem dann schwierig werden, wenn sie oberhalb des Wasserspiegels montiert wurden. Außerdem kann ein Betrieb ohne Wasser, der sogenannte Trockenlauf, die Pumpe beschädigen.
Pumpe in der richtigen Lage einbauen
Wenn die Pumpe währen des Betriebs längere Zeit irgendwelche zischenden oder gurgelnden Geräusche macht, befinden sich unter Umständen immer noch Luftblasen im Inneren. Das kann die Leistung vermindern, deshalb sollte sie so eingebaut werden, dass die Luft leicht nach oben aufsteigen und aus der Pumpe gelangen kann.
Laufzeit der Pumpe
Der Beckeninhalt muss mindestens einmal pro Tag komplett umgewälzt werden. Da Filter jedoch nicht perfekt sind und nicht auf einen Schlag alles an Verunreinigungen beseitigen, oder manche Teile des Beckens nicht optimal durchströmt werden, ist es üblich den Pool bis zu drei mal täglich umzuwälzen. Damit das auch wirklich passiert, muss die Pumpe abhängig von ihrer Förderleistung eine gewisse Zeit am Tag eingeschaltet sein.
Wenn die Förderleistung der Pumpe bekannt ist, kann die nötige Laufzeit einfach errechnet werden.
Da man sich auf die Herstellerangaben nicht immer verlassen kann und es viele Einflüsse gibt, welche die Förderleistung beinflussen, kann man oft nur Schätzen oder die Pumpe ein Wenig überdimensionieren. Um auf Nummer sicher zu gehen, wäre es nötig den tatsächlichen Wert zu messen.
Bald mehr: Messungen rund um den Pool: Wie messe ich welche Größen?
Hat man die nötige Betriebsdauer pro Tag ermittelt, lässt diese sich einfach über eine Schaltuhr steuern, die auf die entsprechende Zeit eingestellt wird.
In den meisten Fällen ist die Pumpe nach der Heizung der zweitgrößte Energieverbraucher im Pool.
Ein feiner Filter
Ein guter Filter ist in der Lage eine ausreichende Menge Wasser in einer gewissen Zeit zu bewältigen. Dabei muss er aber auch alle unerwünschten Stoffe zuverlässig aus dem Wasser entfernen können. Ist er zu klein, verschmutzt er zu schnell. Wird er mit der Wassermenge überfordert, können Schäden am Filter entstehen oder die Wasserqualität sinkt.
Der Schmutz muss irgendwann natürlich wieder aus dem Filter, deswegen sollte er gut zu reinigen oder einfach und günstig auszutauschen sein.
Rückspülfilter sind hier eine Option: Wie der Name schon sagt werden sie gereinigt, indem man in regelmäßigen abständen oder bei starker Verschmutzung die Durchflussrichtung umkehrt und den Schmutz rückwärts aus dem Filter ins Abwasser spült. Dies geschieht bequem über ein Ventil mit verschiedenen Stellungen.
Da es den ultimativen Filter nicht gibt, greift man oft zu mehrstufigen Filtersystemen. Das Wasser fließt der Reihe nach durch verschieden Filter, die alle ein bestimmtes Spezialgebiet haben.
Ein Vorfilter hält grobe Verunreinigungen wie Steinchen, Blätter und größere Insekten auf. Er ist immer vor der Pumpe installiert um deren mechanische Teile vor Schäden durch Fremdkörper zu schützen. Er besteht meistens aus einem Korb der leicht entleert werden kann.
Kies- oder Kartuschenfilter
Er hält Haare, Hautschuppen und andere feinste Schwebeteilchen auf und kann je nach Feinheit sogar bereits größere Bakterien ausfiltern. Da er eine sehr große Oberfläche aufweist, kann er unter Umständen von unerwünschten Bakterien besiedelt werden.
UV-Filter bzw. UV-Klärer
Er inaktiviert Algen, Bakterien und einige Viren indem er diese mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Dieses wird von einem speziellen Leuchtmittel erzeugt, ähnlich einer Leuchtstofflampe. Dieser Filter ist umso wirksamer, je langsamer das Wasser hindurchfließt, da es dann länger dem UV-Licht ausgesetzt ist.

UV‑C Strahlung schädigt Augen und Haut. Niemals das Leuchtmittel eines UV-Filters im ausgebauten Zustand betreiben um es zu testen.
Das Leuchtmittel in einem UV-Filter altert und obwohl es selbst nach vielen Betriebsstunden noch eine Menge sichtbares Licht abstrahlt, ist die abgegebene UV-C-Strahlung zu schwach um das Wasser ausreichend zu desinfizieren. Herstellerangaben beachten und nach der angegebenen Betriebszeit austauschen.
Wasserchemie und Poolpflege
Fazit: Pumpe und Filter für unseren Whirlpool
Bei unserem Pool kommt eine Sonderlösung zum Einsatz, da wir diesen größtenteils mit Solarenergie betreiben. Es gibt daher eine Standby-Pumpe für eine ausreichende Umwälzung während unserer Abwesenheit und eine starke Whirlpoolpumpe für den Badespaß. Für den Filter setzen wir auf den obligatorischen Vorfilter um groben Schmutz aufzuhalten und unsere Pumpen zu schützen, danach kommt ein feiner Kartuschenfilter für sauberes Wasser. Abschließend sorgt ein UV-Klärer für die Hygiene.